Georgien -10 Tage Urlaub wie Sie es sich wünschen
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საქართველოს
Georgien ein Land zwischen Meer und Gebirge
Anfragen an:
see@aon.at
Im Kaukasus liegt das Land, das Gott eigentlich für sich
selbst reserviert hatte.
Das Land aus dem die ersten Europäer kamen, das Land
in dem der Wein erfunden und
das goldene Vlies geraubt wurde.
An Partiotismus und Gastfreundschaft sind die Georgier wohl
kaum zu überbieten.
Fremdherrschaft und Kriegswirren haben daran nichts
geändert. Jeder Reisende
fühlt sich hier als Gast und nicht als Teil einer
kommerziellen Vermarktung.
Ein Gang durch die Geschichte Georgiens
Gudauri
Ein Schigebiet wie Sie es sich wünschen.
Mit dem Helicopter der österreichischen Firma Wucher
direkt auf die
unberührten Schneefelder fliegen. Ist dies nicht wunderbar?
Heliskiing ist
nur in wenigen Ländern möglich, in Georgien ist dies ein Traum für alle
Wintersportfreunde.
Weiße Strände, türkises Meer, hohe Berge, tiefe Schluchten, antike
Sehenswürdigkeiten, ein prickelndes Nachtleben – was muss das perfekte
Reiseland bieten? Für einen Sommerurlaub fährt man ans Mittelmeer, ruhige
Idylle bietet Nordeuropa, Abenteurer gehen nach Australien, auch exotische
Länder in Südostasien und Südamerika sind beliebt. Reisen ist heute so
billig und unkompliziert wie nie zuvor. Bleibt die Entscheidung –
Entspannung, Abenteuer, Party, Kultur oder Natur? Die Liste der möglichen
Ziele ist lang, und doch gibt es Länder, die einfach nicht in Frage kommen:
Länder, die gefährlich sind und Länder, die langweilig sind. „Gefährliche
Länder“ definiert das Auswärtige Amt durch eine Reisewarnung, „langweilige
Länder“ definiert die Mehrheit der Bevölkerung, meist ohne jemals dort
gewesen zu sein.
Ich lebe seit neun Monaten in Georgien und kann mit
Sicherheit sagen, dass dieser kleine Staat im Kaukasus weder langweilig noch
gefährlich ist. Wer einmal hier war, schwärmt von Georgien. Wer nie hier
war, schweigt über Georgien, denn er weiß nichts darüber. Wer nie hier war,
stellt Fragen wie „Ist da nicht Krieg? Ist das nicht in Russland?“
Oder er fragt: „Was willst du denn da?“. Ja, gute Frage. Was will ich in
Georgien? Wie hat es mich und all die anderen ausgerechnet nach Georgien
verschlagen? Was für Leute sind es, die hierher kommen? In meiner Zeit hier
habe ich ganz unterschiedliche Typen getroffen: Die hängengebliebenen
Weltreisenden, die Praktikanten, die Besucher der Praktikanten und die, die
den Rest der Welt einfach schon gesehen haben. Sie alle haben
unterschiedliche Motive und Eigenschaften, die erklären, warum Georgien ein
gutes Reiseland für sie ist.
Der hängengebliebene Weltreisende ist auf der Durchreise, auf dem Weg von
Ost nach West oder andersherum, hat ein Routenmotto wie „Von Thailand bis
nach Deutschland per Anhalter“ oder „In achtzig Monaten um die Welt“ und
passiert auf seinem Weg früher oder später Georgien. Warum? Georgien bietet
sich als Zwischenstation wegen seiner Nachbarländer an: Im Norden Russland –
ein riesiges Land, Weltstädte wie St. Petersburg und Moskau, sibirische
Kälte, Wodka und deftige Küche. Im Südosten Aserbaidschan –neue Glasbauten
in der Hauptstadt Baku, Flamingos und Antilopen in den Steppen, ein Hauch
von Orient. Im Süden Armenien – bergig und meist mit wolkenlosem Himmel, das
Land der Aprikosen, des Granatapfels und des Kognaks. Im Südwesten die
Türkei – ein weitläufiges, vielfältiges Land, das auch abseits der
Touristenorte viel zu bieten hat. Allesamt interessante Länder, mit einer
Gemeinsamkeit: Visapflicht. Was also bietet Georgien? Ein Aufatmen von der
Bürokratie. Als Deutscher darf man in Georgien 360 Tage ohne Visum bleiben.
So kommt der Weltreisende hierher, um auf sein Visum für sein nächstes
Zielland zu warten, dabei merkt er, wie gut es sich hier leben lässt, gerade
in der Hauptstadt. Reisende, die zuvor in Baku oder Jerewan waren, schwärmen
von der Lebendigkeit, den europäischen Standards, den gemütlichen Cafés, und
der charmant bröckeligen, historischen Altstadt Tiflis‘. Der Weltreisende
nistet sich ein, packt den Rucksack aus, lässt sich durch die Stadt treiben
und merkt plötzlich, dass er demnächst mal für ein paar Tage ausreisen
müsste, um ein weiteres Jahr visafrei hier bleiben zu können. Ja wie, schon
ein Jahr rum? Wollte er nicht weiter, in die exotischen Länder? Och, ist
doch bequem, um das nächste Visum kann man sich auch morgen kümmern, oder
übermorgen, oder. So klingt die typische Geschichte eines hängengebliebenen
Weltreisenden. Seine Merkmale? Ausgepackter Rucksack, Sätze wie „Morgen
kümmere ich mich um meine Weiterreise, vielleicht“, chaotische WGs mit
anderen Weltreisenden, eine unglaubliche Entspanntheit und jeden Abend Zeit
und Lust, durchs Tifliser Nachtleben zu tingeln.
Die zweite Gruppe bilden die Praktikanten. Der Praktikant arbeitet bei
georgischen Filialen deutscher Unternehmen, bei der Deutschen Botschaft, als
Deutschlehrer an georgischen Schulen oder in sozialen Projekten, die mit
deutschen Mitteln finanziert werden.
Wenn nun der hängengebliebene
Weltreisende und der Praktikant aufeinander treffen, geht das nicht immer
gut, gibt es doch einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden:
Letzterer kam nach Georgien, um zu arbeiten und tut das im Normalfall auch.
Er kommt nicht in Gefahr, sich zu überarbeiten, aber er sieht sich
doch als Teil der arbeitenden Bevölkerung und hat seinem Aufenthalt in
Georgien schon damit einen Sinn und eine Rechtfertigung verliehen. Da sich
jedoch einige Interessengebiete (durchs Land reisen, feiern gehen, am See
liegen) überschneiden, ist durchaus auch eine Freundschaft zwischen den
beiden möglich.
Den Praktikanten hat es meist zufällig in dieses Land
verschlagen. Normalerweise wählt er zunächst seinen Arbeitgeber oder sein
Projekt (zum Beispiel eben ganz allgemein die Deutsche Botschaft) und
erfährt dann recht kurzfristig, in welchem Land er dieser Arbeit nachgehen
wird.
Er zeichnet sich in der Anfangsphase durch besonderen Fleiß aus:
Die neuen Deutschlehrer sind übermotiviert wie sonst nur als Referendar, die
Praktikanten in Unternehmen pünktlicher als der Chef und die Freiwilligen
gierig nach Projekten und Aufgaben. Dieses irritierende Verhalten – ist doch
die Mehrheit der georgischen Bevölkerung ungleich entspannter – verläuft
sich glücklicherweise recht schnell und alles normalisiert sich.
Was nun
ist der natürlicher Lebensraum des Praktikanten? Unter der Woche trifft er
sich gerne mit Freunden auf den Balkonen der unterschiedlichen WGs oder aber
in den Bars und Kneipen der Hauptstadt. Am Wochenende jedoch, sobald das
Wetter einigermaßen in Ordnung ist, schwärmt er aus in alle Ecken Georgiens,
um in seiner begrenzten Zeit vor Ort jeden Winkel zu besichtigen. Man findet
ihn auch bei diversen Veranstaltungen des „Goethe Instituts“, seien es
Konzerte, Ausstellungen, Workshops oder Open Air Kino.
Der Praktikant
geht ins Ausland, weil er „etwas Neues entdecken, den Horizont erweitern und
interkulturelle Erfahrungen machen“ will, außerdem ist es „gut für den
Lebenslauf“. Allgemein ist dem Praktikanten, der nach Georgien geht, jedoch
Geselligkeit und Rumreisen wichtiger als seine Karriere. Man erkennt den
Praktikanten an seinem etwas kleineren Rucksack, der sich perfekt für
Wochenendtrips eignet und diesem Glitzern in dem Augen, das den Eifer, etwas
Neues zu erleben oder gar zu kreieren ausdrückt.
Der Praktikant will sein altes Leben nicht hinter sich lassen, er will sich
nur eine kurze Auszeit nehmen. Aus diesem Grunde hat der Praktikant einen
viel genutzten Skype-Account und berichtet Freunden und Familie in
Deutschland fleißig. Er will in Kontakt bleiben, will erzählen von seinen
Abenteuern im Osten und Werbung machen für sein neues Zuhause auf Zeit. Das
führt uns zu der dritten Art der Georgienreisenden: Dem Besucher. Der
Praktikant kommt meist im September nach Georgien, von da an bekommt der
Daheimgebliebene also immer wieder mal schwärmerische Emails, die
letztendlich dazu führen, dass er sich einen Flug bucht. Der Herbst ist
vorbei, der Winter ungemütlich, es bietet sich als Reisezeit der Frühling
geradezu an. So rollt um Ostern herum die erste große Besucherwelle über
Georgien.
Der Besucher weiß einerseits schon recht viel über Georgien,
verlässt sich aber bei Reiseplanung und Ähnlichem jederzeit auf seinen
Freund dort. Dieser ist damit einverstanden, will er doch sein Expertentum
ausleben und beweisen, wie gut er sich schon in der neuen Kultur und Sprache
zurecht findet.
Für den Besucher ist Georgien meist ein vollkommen neues
Reisegebiet, darum ist es einfach, ihn für das Land zu begeistern. Er lässt
ausflugstechnisch fast alles mit sich machen – auch die ruckeligste
Marschrutka-Fahrt ist schließlich ein kulturelles Erlebnis und wird klaglos
ertragen.
Im Gepäck hat der Besucher vor allem Geschenke, auch
„Westpakete“ genannt. Die georgische Küche ist ein Gaumenschmaus, doch als
Deutscher vermisst man früher oder später guten Kaffee, Schwarzbrot,
Knuspermüsli, Milka und Co. So leert sich der Koffer des Besuchers bei
seiner Ankunft sofort um die Hälfte, der so entstandene Platz wird bei
seiner Abreise jedoch wieder gefüllt sein: In einem Jahr sammelt sich beim
Praktikanten viel an, was irgendwie wieder nach Deutschland gelangen muss,
die 23kg-Grenze der Fluggesellschaften ist ein Fluch und deshalb könnte der
Besucher doch, so eventuell ein bisschen was mit zurück nehmen. Vielleicht
die drei Wintermäntel?
Der Besucher schlägt durch seine Reise zwei
Fliegen mit einer Klappe: Er trifft seinen vermissten Freund wieder und
nutzt die Chance, mit einem nun erfahrenen Reiseführer durch ein Land zu
reisen, über das niemand etwas zu wissen scheint. Man erkennt den Besucher
an dem wissenden Blick, mit dem er durch das Land wandelt: „Ach stimmt,
davon hast du mal erzählt. Ach so, diesen Ort meintest du damals in deinem
Blogeintrag.“ Er ist für alles gerüstet und außergewöhnlich abenteuerlustig,
hat er doch von Wanderrucksack über Sonnencreme und Mückenspray alles dabei,
um im wilden Kaukasus zu überleben.
Viel erfahrener ist der, der den Rest der Welt schon gesehen hat. Man trifft
ihn nicht in der Hauptstadt, sondern meist in kleineren Orten – sei es in
der südöstlichen Wüste, in den wilden Bergen im Norden oder in den
subtropischen Gegenden des Westens. In diesen kleinen Dörfern gibt es keine
Hotels, sondern Gästehäuser, was in Georgien wörtlich zu nehmen ist. Man ist
Gast, der Gast ist König und der Gastgeber freut sich über jeden einzelnen
ganz persönlich – und das nicht aus finanziellen Gründen. Die Georgier sind
stolz auf ihre Gastfreundschaft, zu Recht. In diesen Gästehäusern hat man
zwar sein eigenes Zimmer, trifft sich jedoch zum Essen, selbstverständlich
von der „Gastmama“ selbst gekocht, immer mit allen im Wohnzimmer. An der
Wand hängen Postkarten aus aller Welt, die von all den Gästen erzählen, die
hier schon die gemütliche und gesellige Atmosphäre genossen haben.
Diese
Reisenden berichten von ihren jährlichen Touren in verschiedene Regionen
„...und diesmal ist Armenien und Georgien dran!“ Es sind keine
Weltreisenden, sie haben normale Berufe in ihren Heimatländern, haben teils
nur zwei Wochen Urlaub pro Jahr, aber nutzen diese intensiv und werden
danach in ihr normales Leben zurückkehren, um eine Reiseerfahrung reicher.
Dadurch, dass sie die meiste Zeit in Gästehäusern und folglich in Familien
verbringen, erhalten sie in der kurzen Zeit vor Ort einen sehr intensiven
Einblick in die georgische Kultur: Der „Gastpapa“ serviert schon zum
Frühstück ein Trinkhorn voll Hauswein und trinkt ihn im Notfall auch selbst,
die Gastmutter fragt nebenbei, ob man denn verheiratet sei, sie hätte da
einen sehr, sehr guten Jungen in der Nachbarschaft, der sehr gut Englisch
spreche.
Dadurch, dass sie schon fast alles gesehen haben, lassen diese
Reisenden sich weniger von spektakulären Landschaften und mehr von den
Menschen beeindrucken und verlieben sich nicht so leicht in neue Länder. Sie
sind geprägt durch allgemeines Reisefieber und den Ehrgeiz, alle derzeit 194
Staaten der Welt auf ihrer Liste abzuhaken. Erkennbar sind sie am
routinierten Reiseverhalten, dem zerfledderten Lonely-Planet-Reiseführer,
ihrer Outdoorkleidung und ihrer abgenutzten Spiegelreflexkamera.
Ist Georgien also ein Reiseland? Es ist zumindest auf dem besten Wege
dorthin, in den größeren Orten werden laufend neue Hostels und Gästehäuser
eröffnet, die Toiletten- und Hygienestandards passen sich langsam aber
sicher den westlichen an, Flüge werden günstiger und die Gruppe der Leute,
die mit Georgien wenigstens irgendetwas verbinden, wächst kontinuierlich.
Ist Georgien eine Reise wert? Das auf alle Fälle. Auf einer Fläche, die etwa
der von Bayern entspricht, gibt es in Georgien nämlich weiße Strände,
türkises Meer, hohe Berge, tiefe Schluchten, antike Sehenswürdigkeiten, ein
prickelndes Nachtleben und dazu sogar eine kleine Wüste. Flüge gibt es von
Frankfurt aus schon ab 200 Euro, für eine Nacht im Gästehaus (Vollpension)
zahlt man nicht mehr als 15 Euro, ein Zugticket einmal quer durchs Land
kostet etwa 10 Euro. Langweilig? Nein. Teuer? Nein. Gefährlich? Nein. Nichts
wie hin, bevor es sich zu schnell herumspricht und es vom Geheimtipp zum
Touristen- Paradies wird. Denn das will doch eigentlich kein richtiger
Reisender.
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